Schon beim Bodenseeausflug im Juni 2019, reifte die Idee einer Wiesenwanderung in Mittergars, als eine kleine Gruppe bei einer Wanderung feststellte, wieviel Wissen bei jedem über Wiesenpflanzen und Tiere da war und wieviel Spaß es machte sich gegenseitig noch vieles zu lernen.
So stellten Christa Betz und ich fest, dass es auch auf Wiesen in und um Mittergars vieles zu sehen gibt. So kamen wir von diesem Ausflug mit der Idee zurück, eine Wiesenkräuterwanderung zu veranstalten. Als Ort wurde die Wildblumenwiese, in der die Bank “zur schönen Aussicht” steht, als sehr geeignet befunden und als optimaler Zeitpunkt war Juni 2020 vorgesehen. Wie viele andere Veranstaltungen, konnte sie zu diesem Zeitpunkt leider nicht stattfinden. Als jedoch klar war, dass es 2021 klappen kann, haben Christa und ich sofort Dienstag, den 15. Juni 2021 gewählt und beworben.
Schnell kam eine kleine Gruppe Naturliebhaber zusammen und somit konnten wir am besagten Dienstag um 15 Uhr mit 7 Erwachsenen und 6 Kindern am Wiesenrand starten. Schon bald, stellten wir fest, dass auf 1m² 10- 20 verschiedene Pflanzen wuchsen und in der Wiese die verschiedensten Tierarten lebten. Bei den Tieren, zu deren Lebensraum die Wiese zählt, ist das wohl größte ein Reh, das eine halbe Stunde bevor es losging noch in der Wiese stand. Unter den unzähligen Kleinen sind, sowohl die üblichen Insekten, wie Heuschrecke und Marienkäfer, aber auch eine ungewöhnliche gelbe Ameise oder ein Schachbrettfalter. Leider konnte man viele Tiere nur auf Bildern zeigen, da viele sehr scheu oder auch nachtaktiv sind. Trotzdem konnte ich einige Fotos von einem grasgrünen Frosch, der sich an der Mauern festhält, einer Blindschleiche, die sich im Mährobotergehäuse eingenistet hat und einer imposanten Zebraspinne zeigen. Ebenso Fotos von Schmetterlingen, die spätestens im Juli in den verschiedensten Farben herumflattern, einer Kröte, und dem seltenen Grünspecht. Winter, wie Sommer bildet diese Wiese und die Büsche und Bäume drumherum Zuflucht und Lebensraum für viele Vogelarten. Eule, Eidechse, Ringelnatter, Maulwurfsgrille,… leben ebenfalls an diesem Ort nebeneinander.
Nachdem wir weiter in die Wiese marschierten, kamen immer mehr Wildblumen und Wildkräuter, sowie über 5 verschiedene Kleearten, Gräser und Gewächse zum Vorschein. Christa erzählte zu jeder Pflanze wie man sie erkennt, bestimmt und welche Eigenschaften sie hat. Es machte riesigen Spaß, sich in dieser Runde zu unterhalten, denn jeder wusste irgendwas zu einer Pflanze, was ein anderer noch nie gehört hatte und so entstand ein reger Austausch über die Erfahrung und Beobachtung über Pflanzen und Tiere. Unter unseren Entdeckungen waren das Klapperkraut, der Hornklee, der Wiesenpippau, Schafgarbe in weiß und rosa, Frauenmantel, und vieles mehr. Wir stellten fest, wieviel Genauigkeit zum Bestimmen einer Pflanze benötigt wird und wie ähnlich sie sich manchmal sein können. So kann es schwierig werden wenn man überlegen muss ob es sich z.B. um eine Skabiosa/Witwenblume handelt oder eine Wiesenflockenblume? Oder versucht nur anhand der Blätter zu erkennen ob es ein “normaler Löwenzahn” oder der löwenzahnverwandte Pippau ist?
So wanderten wir durch die Wiese und fanden noch vieles mehr Glockenblumen oder auch Wetterblume genannt, bereits verblühten Hahnenfuß, Wiesensalbei, Berufskraut, Magariten, verschiedenste Gräser, Habichtskraut, Ackerwinde, Gundermann und vieles mehr und tauschten uns darüber aus, wer was in seinem Garten und Umgebung hat. Unterhielten uns über Bedeutung und Wirkung von Kräutern zum Kochen und als Heilpflanze und beschlossen, dass wir uns vielleicht im nächsten Jahr noch einmal ein “Fleckchen” suchen um rauszufinden, was es bei uns in der Natur noch alles zu entdecken gibt. Vielen Dank liebe Christa, dass du uns mit deinem Wissen bereichert hast und sogar für uns Poster und Broschüren zum Mitnehmen dabei hattest und dein schlaues Buch, das uns bei Unklarheiten weiterhalf.
Ein weiterer Dank gilt an alle Interessierten, die sich für diese Unternehmung begeistern ließen.