Nach wochenlangen Vorbereitungen wie Hobeln, Schleifen, Einschneiden und Streichen kam endlich der lang ersehnte 1. Mai. Früh morgens um 9 Uhr trafen sich alle fleißigen Helfer und Unterstützer, inklusive Maibaumdiebe, wieder bei der Schreinerei Grasser zum Weißwurstfrühstück. Bis 10 Uhr sammelten sich bei schönstem Wetter immer mehr Middagascha um den Baum herum. Der Hartl warf seinen Eicher an und der Baum setzte sich pünktlich in Bewegung. Über den Feldkreuzweg, Dorfplatz und Steinberg zog man, unter den Klängen vom Kobus Sepp seiner Ziach, Richtung Grafengars. Begleitet von den Feuerwehren beider Dörfer ging es über die Hauptstraße zum Zwischenstopp Waldrandsiedlung. Hier wurden nochmals die Kräfte gebündelt, denn es stießen noch einige Middagascha dazu. Es gab noch das eine oder andere Kaltgetränk bevor man, gekleidet in der dorfeigenen Tracht und den neuen T-Shirts, Richtung Ortsschild Grafengars marschierte. Man war zeitlich gut unterwegs, doch wie schon 2019 in Wang wurde einige Meter zuvor nochmals Halt für ein Gruppenfoto gemacht.
Am Ortschild angekommen wurden wir von Axel Strobel und den Jettenbachern mit einer Runde edlen Gerstensafts begrüßt. Unter musikalischer Begleitung und einem lauten „Ja mia san mim Maibam do!“ ging es dann mit dem Maibaum Richtung Obermeier Hof. Mittlerweile folgten über 200 Männer, Frauen und Kinder unserer Dorfgemeinschaft dem Gespann aus Musik, Traktor und Baum. Unglaublich! Am Hof übernahmen dann zuerst die Jettenbacher die Arbeiten. Es wurden Schilder montiert, die Schlinge für den Kran angebracht und zu guter Letzt noch mit Kranz und Krone geschmückt. In Zusammenarbeit, angeführt von Stefan Grundner und Axel Strobel, wurde der Baum zügig mit Hilfe unserer Schweiben und Middagascha Manneskraft aufgestellt. Wo wir diese Kraft herhaben, dürfte den meisten ja bekannt sein.
Wir brachten unser Schild der „Maibaumdiebe Mittergars“ noch oberhalb der Rauten an und das Werk war vollendet. Jettenbach hat seinen Maibaum zurück! Im Anschluss stand für jeden Aufsteller schon ein Rüscherl bereit, bevor bei noch bestem Wetter endlich gespeist werden konnte. Es gab Braten, Grillspezialitäten, Steckerlfisch und dazu feinstes Fassbier der Schlossbrauerei Stein. Die einen zog es nach dem Essen dann an die Kuchentheke, die anderen an die Bar. Dank Zelt konnte hier, geschützt vom mittlerweile beginnenden Regen, das gelungene Fest bis Spätabends gefeiert werden. Wie jedes Jahr wieder ein Riesendankeschön an alle helfenden Hände, egal ob in der Vorbereitungszeit oder am Tag des Aufstellens selbst. Dies gilt selbstverständlich auch allen die dabei waren. Ohne so eine zusammenhaltende Dorfgemeinschaft wie wir sie haben, wäre das alles nie möglich gewesen. Darauf können wir weiterhin stolz sein. MIDDAGASCHA SAMMA!
Dominik Dittrich
…weitere Bilder folgen bald!